Lange Zeit liess das medial vermittelte Bild keinen Zweifel daran: Trigema ist eine One-Man-Show. Doch mittlerweile zeigt sich ein differenzierteres Bild. Auch mit Mitte 70 energiegeladen und hellwach, thematisiert Wolfgang Grupp auch die Unternehmensnachfolge bei Trigema. Seit den Jahren 2013/2014 sind die beiden Kinder Bonita und Wolfgang junior im Betrieb tätig. Zwar waren sie bereits als kleine Kinder viel im Unternehmen präsent, doch verbrachten sie die Schulzeit bald im Internat in der Schweiz und gingen für fünf Jahre zum Studium nach London. Trotz der räumlichen Trennung pflegte die Familie engen Kontakt. Zum Ende des Studiums macht der Vater ihnen dann das Angebot, beim elterlichen Betrieb einzusteigen – und die Kinder sagten zu.
Von langer Hand geplant: die Gruppsche Unternehmensnachfolge
Dass eines der Kinder irgendwann einmal das Unternehmen übernimmt, diese Hoffnung hat Wolfgang Grupp immer wieder öffentlich betont. Ob Sohn oder Tochter die Geschäfte übernehmen wird, das will der Vater noch nicht entscheiden. Grundsätzlich hält er es aber für selbstverständlich, dass er seinen Kindern mehr vertraue als von aussen kommenden Managern.
Dass die Kinder ins Unternehmen finden bedeutet auch, dass sie mehr und mehr Einblick ins Unternehmen bekommen. Ob oder wie weit sich das auch auf die finanziellen Aspekte innerhalb des Unternehmens bezieht, dazu gibt es seitens der Familie keine öffentlichen Äusserungen. In ihren jetzigen Positionen erscheint ein umfassender Einblick ins Finanzielle (noch) nicht zwingend. Ohnehin fungiert, so Wolfgang Grupp, seine Frau Elisabeth bis auf weiteres als seine Stellvertreterin für den Fall, dass ihm etwas zustosse.
Der Wall Street so fern: als Sohn eines Milliardärs im Mittleren Westen
Vom ländlichen Süden Deutschlands in den Mittleren Westen der USA: Peter Buffet wuchs in Omaha, Nebraska als eines von drei Kindern des amerikanischen Grossinvestors Warren Buffet auf. Der Musiker und Buchautor gab vor einiger Zeit in einem Radio-Interview einen interessanten Einblick unter anderem darüber, wie er vom Vermögen des Vaters erfuhr.
Seine Jugend schilderte Peter Buffet als das eines ganz normalen Kindes der gehobenen Mittelklasse: Das Elternhaus ist seit jeher das, welches Vater Warren vor über einem halben Jahrhundert gekauft hatte. Die drei Kinder gingen alle in eine öffentliche Schule die bereits die Mutter besucht hatte. Den Vater erlebte Sohn Peter als einen, der ausgesprochen viel las und seine berufliche Tätigkeit hatte für ihn etwas „Mysteriöses“. „Wir wussten nicht so recht was mein Vater tat,“ so Peter Buffet im Interview. Offensichtlich war der kometenhafte Aufstieg des Vaters zum Grossinvestor lange Zeit nicht in die heimischen Wände vorgedrungen. „Wir wuchsen nicht in einem Umfeld auf, das Vermögen öffentlich zur Schau stellt.“ Seinem Vater, so Peter Buffet, war wichtiger, dass die Kinder ihren Interessen folgten. „Mach was Du liebst, das ist das wichtigste,“ erinnert sich Peter Buffet seinen Vater sagen.
Philanthropie als wichtiges Bindeglied
Als junger Erwachsener bekam Peter von seinem Vater erstmals Geld, das er für ein philanthropisches Projekt seiner Wahl anlegen sollte. Später bekam er eine deutlich grössere Summe dafür und so fing er an sich zu fragen, wo denn all dieses Geld herkam. „Ich war vielleicht 25,“ schätzt Peter Buffet, als er seinen Vater um Informationen zu seinem Unternehmen bat. Der sandte ihm Unterlagen zu Berkshire Hathaway’s und beantwortete Peter bereitwillig alle Fragen. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte das Lebens von Peter bereits eine Richtung weg von Berkshire Hathaway eingeschlagen: „Wir beide wussten, dass das nichts war, wofür ich brennen würde.“